Artgerechte Fütterung von Hund und Katze

In der täglichen Praxis sehen wir immer mehr sogenannte „Wohlstandskrankheiten“ bei unseren Patienten wie z.B. Diabetes, Zahnstein, Verdauungsprobleme, Mundgeruch etc. Bei älteren Katzen sind Nierenprobleme an der Tagesordnung. Junghunde werden schon sehr früh mit Lahmheiten, Wachstumsproblemen,… vorgestellt. Allergien (Hautprobleme, wiederkehrende Ohren-und Augenentzündungen, Analdrüsenprobleme etc.) sind längst keine Seltenheit mehr. Tumorerkrankungen sind bei älteren Tieren bereits „normal“!!! Warum???

Einen großen Anteil an solchen Problemen hat die falsche Ernährung – vom Welpenalter an – bzw. auch schon die Fütterung der trächtigen Hündin. Mit der richtigen Ernährung kann somit eine Krankheitsprophylaxe betrieben werden! Daher werden bei uns regelmäßig Darmsanierungen und kinesiologische Haaranalysen (Futtertest zur Verträglichkeitsbestimmung) im Rahmen einer ganzheitlichen Ernährungsberatung durchgeführt!

Warum kein industrielles Trockenfutter?

Industrielles Trockenfutter wird hocherhitzt (>200°C) und dadurch werden die wertvollen Rohstoffen zerstört. Das Futter muss nun künstlich aufgewertet werden (künstliche Vitaminzusätze, Aminosäuren, etc.) und kommt dadurch niemals an die natürliche Nährstoffvielfalt eines hochwertigen Naturfutters heran.

Der natürliche Feuchtigkeitsgehalt der Nahrung beträgt ca. 70-80% – daher kann Trockenfutter nicht artgerecht sein! Industrielles Trockenfutter hat deutlich längere (-12 Stunden) Verdauungszeiten als hochwertiges Feuchtfutter (4-6 Stunden), daher kommen bei 2maliger Fütterung pro Tag die Verdauungsorgane (u.a. Bauchspeicheldrüse) nicht zu ihrer in der Natur vorgesehenen Ruhepause! Überlastungssymptome (Erbrechen, Durchfall, Diabetes, etc. ) sind vorprogrammiert.

Fleischfresser sind keine Getreidefresser!

Auch der Kompromiss von getreidefreiem industriellen Trockenfutter macht ernährungstechnisch wertloses Futter nicht besser. Als Alternative kann hin und wieder hochwertiges kaltgepresstes Trockenfutter (Hund – nicht Katze!) gegeben werden – jedoch nicht als Alleinfutter!!!

ARTGERECHTE = FLEISCHFRESSERGERECHTE  Ernährung:

Mindestens 60-70% tierische Bestandteile (Katze mehr!) (Muskelfleisch, Innereien, Knorpel – ACHTUNG!: Tierische Nebenprodukte sollen nur Innereien und nicht wie üblich gemahlene Krallen, Schnäbel, etc. sein). Wichtig ist hier die offene Deklaration von hochwertigen Futtermitteln: Hier müssen alle Inhaltsstoffe einzeln angeführt werden!
Bei hochwertigen Zutaten sind keine künstlichen Zusatzstoffe (u.a. Vitaminzusätze) notwendig!
– Lesen Sie die Etiketten!!

Z.B. Vitamin E kommt in der Natur in vielen Untergruppen vor – nur eine davon kann künstlich (mittels gentechnisch veränderter Bakterien) hergestellt werden – dies wird u.a.  dem industriellen Futter als Antioxidans beigefügt – dieser Chemiecocktail kommt niemals an die biologische Vielfalt heran!

Bei älteren Hunden bzw. Patienten mit gesundheitlichen Problemen muss die Futterration bedarfsgerecht angepasst werden.

Welpen brauchen kein spezielles Welpenfutter – bei bedarfsgerechter und hochwertiger Futterration (mind. 70% Fleisch  (tierisches Eiweiss) und Fett!). Solange aufgrund der Milchzähne ev. noch keine harten Knochen gefressen werden können sollte v.a. Calzium zusätzlich verabreicht werden. ACHTUNG: ein Welpe soll nicht pummelig sein –zuerst müssen die Knochen ausgewachsen sein, bevor ein großes Gewicht getragen werden kann!
Sonst sind Probleme im Bewegungsapparat vorprogrammiert!

Wichtig ist besonders die Zahnprophylaxe! Trockenfutter und viele industrielle Fertigfuttermittel enthalten meist zuviel Zucker und Getreide. Dies und u.a. eine falsche Darmflora führen zu Mundgeruch und Zahnsteinbildung. Wichtig sind mindestens 2x/Woche frische rohe Knochen und naturbelassene Knabbereien zur mechanischen Reinigung der Zähne. Ist der Zahnstein erst da, ist dessen Entfernung mittels Ultraschall und konsequente Fütterungsoptimierung inklusive einer mindestens 3-wöchigen Darmsanierung notwendig!

„Mein Hund ist zu dick – er braucht Diätfutter“

Was ist drin im Diätfutter – u.a. krebserregendes BHA und BHT (Antioxidantien) und Konservierungsstoffe, die das Futter länger haltbar machen – aber auf Dauer zu massiven Gesundheitsproblemen führen (und für den Menschen bereits verboten sind!)! Tipp: Hochwertiges Dosenfutter enthält als Antioxidans hochwertige Öle (z.B. Lachsöl) und ist nicht jahrelang haltbar.

Weitere Inhaltsstoffe von sogenanntem Diätfutter sind Füllstoffe wie Lignozellulose (Rohfaserkonzentrat aus Holz), Geflügelmehl (minderwertiges Eiweiß aus z.B. gemahlenen Federn, Krallen, Schnäbeln) und Weizenkleber (minderwertiger pflanzlicher Eiweißlieferant –  vom Fleischfresser kaum verwertbar!

Ein gesunder Darm, hochwertige Ernährung und ein guter Stoffwechsel führen  zu einer physiologischen Gewichtsreduktion, zu gesundem und glänzendem Fell und wirken zudem als Krankheitsprophylaxe!

Termine zur Fütterungsberatung bei Fachtierärztin Dr. vet. med. Lisa M. Elsäßer  – www.tier-gesund.at